Die Anlage von Belgonucléaire in Dessel (Belgien) wurde von 1985 bis 2005 zur Produktion von MOX-Brennelementen in Handschuhkästen betrieben. Alle 44 Handschuhkästen waren hoch mit Plutonium kontaminiert. Während des Betriebes waren sie miteinander verbunden und an ein zentrales Unterdrucksystem angeschlossen gewesen.

Die Erfahrungen von Studsvik Deutschland mit einem ähnlichen Projekt bei Siemens Hanau versetzten uns in die Lage, den Klienten effizient zu unterstützen und die beste verfügbare Technik zu nutzen.

Zwischen März 2009 und Dezember 2014 waren 19 Mitarbeiter diesem Projekt in der Planung und Durchführung zugeordnet. Insgesamt 60 Tonnen kontaminiertes Material wurden abgebaut. Nach der ersten Segmentierung musste der entstandene Abfall weiter getrennt werden in hauptsächliche (Teile der Handschuhkästen) und zweitrangige Objekte (Nebenbestandteile und -vorrichtungen).

Das Projekt umfasste die folgenden Schritte:

  • Vollständiges Entleeren aller Handschuhkästen und deren Trennung voneinander sowie Errichtung von Abschirmgehäusen, um eine Ausbreitung der Kontamination zu verhindern
  • 29 modernste Abschirmungszelte mussten konstruiert, errichtet und demontiert werden
  • Die Handschuhkästen wurden einzeln in die Zelte gebracht, wobei die Einhaltung der Luftdruckkaskade gewährleistet werden musste
  • Das Strahlenschutzglas musste demontiert und gereinigt werden
  • Die Zelte mussten dicht verschweißt und auf Lecks getestet werden
  • Die Segmentierung wurde durch mechanische, kalte Methoden realisiert
  • Das segmentierte Material musste sortiert und in 200-Liter-Fässer verpackt werden. Wichtig war, dass in jedes Fass nur eine geringe Menge Plutonium platziert werden durfte
  • Die Anlage musste gereinigt und vollständig freigegeben werden.

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